Geothermie

Illustration, Techniker der Stadtwerke Dachau mit zwei Personen, Wärmepumpe im Hintergrund
Weißer Heizungskörper mit Thermostat im Vordergrund

Nachhaltige Wärme aus der Tiefe

Gemeinsam für eine klimafreundliche Energiezukunft

Die Nutzung von Erdwärme, auch Geothermie genannt, ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige, sichere und regionale Energieversorgung. Als Stadtwerke Dachau setzen wir auf umweltfreundliche Technologien und treiben die Wärmewende in unserer Region aktiv voran.

Mit dem Projekt „Dachau-Nord“ haben wir einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Wärmeversorgung getan: Seit dem 1. April 2024 besitzen wir die Genehmigung zur Aufsuchung von Tiefengeothermie im gleichnamigen Erlaubnisfeld, mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Ihre Ansprechpartner

Johannes Fischer

08131/7009-949waermeversorgung(at)stadtwerke-dachau.de 

Was ist Geothermie?

Geothermie bezeichnet die Nutzung der im Erdinneren gespeicherten Wärmeenergie zur umweltfreundlichen Energiegewinnung. Diese natürliche Ressource steht ganzjährig zur Verfügung und ist unabhängig von Wetter oder Tageszeit.

Bei der tiefen Geothermie wird heißes Thermalwasser aus mehreren hundert bis über 2.500 Metern Tiefe gefördert. In diesen Schichten herrschen Temperaturen von über 70 °C. Diese sind ausreichend, um über ein Fernwärmenetz Gebäude und Betriebe effizient und emissionsfrei zu beheizen.

Ein typisches System besteht aus einer Förderbohrung, einer Injektionsbohrung und einem geschlossenen Thermalwasserkreislauf. Das geförderte heiße Wasser wird an der Oberfläche zur Wärmeerzeugung genutzt und anschließend wieder in die Tiefe zurückgeleitet. So bleibt das geothermische Reservoir dauerhaft erhalten und nachhaltig nutzbar.

Geothermie ist leise, platzsparend und besonders zuverlässig. Sie ist ein zentraler Baustein für eine klimafreundliche Energiezukunft.

Comicartige Querschnittszeichnung eines geothermischen Heizsystems mit farblich markierten Förder- und Injektionsbohrungen, Wärmetauscher und beschrifteten Erdschichten.

Das Projekt „Dachau-Nord“

Projektgebiet:

Das Erlaubnisfeld erstreckt sich:

  • im Westen bis Assenhausen
  • im Osten bis Haimhausen
  • im Norden bis Röhrmoos
  • im Süden bis zur Stadtgrenze Dachau

Hier dürfen wir geothermische Ressourcen in bis zu 2.500 Metern Tiefe erkunden.

Ziele:

  • Nutzung lokaler, erneuerbarer Energiequellen
  • Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung
  • Stärkung der regionalen Versorgungssicherheit

Projektfortschritt und Zusammenarbeit

Interkommunale Zusammenarbeit

Die Wärmewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Deshalb arbeiten wir eng mit den Nachbarkommunen Haimhausen, Röhrmoos und Hebertshausen zusammen, um geothermische Potenziale optimal zu erschließen.

Gemeinsam entwickeln wir tragfähige Konzepte zur Nutzung der Tiefengeothermie und setzen auf eine enge Abstimmung in Planung und Umsetzung.

Fördermittel und nächste Schritte

Ein bedeutender Meilenstein wurde im Januar 2025 erreicht:
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt das Projekt mit Fördermitteln, die rund 50 % der Planungs- und Aufsuchungskosten abdecken.

Aktueller Projektstand:

  • Beauftragung eines Generalplaners
  • Analyse historischer Bohrdaten (1950er–1960er Jahre)
  • Erstellung eines geologischen Modells

Diese vorbereitenden Arbeiten schaffen die Grundlage für die ersten Tiefenbohrungen.
 

Ausblick

Die Umsetzung eines Tiefengeothermieprojekts erfordert Zeit, Präzision und eine enge Abstimmung mit Fachbehörden und Kommunen. Wir gehen diesen Weg entschlossen und transparent, für eine nachhaltige Energieversorgung in Dachau und der Region.

Noch Fragen? Wir sind persönlich für Sie da.